Eine Entdeckungsreise zum Glück
Stell dir vor, du schaust am Ende deines Lebens zurück und fragst dich: Habe ich das Leben gelebt, das ich wirklich von ganzem Herzen leben wollte?
Vor gar nicht allzu langer Zeit, hatte ich ein wertvolles Gespräch mit einem Arzt, den ich sehr schätze. Er gab mir Folgendes mit: „Isa, ich habe sehr viele Menschen im Sterbeprozess begleitet. Kaum einer bereute die Dinge, die er in seinem Leben erlebt oder getan hat. Sie bereuten alle nur Dinge, die sie nicht getan haben.“
Woran liegt es also, dass wir so Vieles nicht tun, was wir eigentlich tun wollen?
Nehmen wir uns ein Beispiel an den Kleinsten in unserer Gesellschaft.
Kinder haben etwas, das vielen Erwachsenen verloren gegangen ist: Sie fallen hin, stehen wieder auf, gehen an ihre Grenzen und haben keine Angst vor Fehlern. Sie wollen wachsen, lernen und ihren Aktionsradius vergrößern. Sie verlassen täglich ihre Komfortzone, um sich zu entwickeln. Dadurch lernen sie das wundervolle Gefühl kennen, das in ihnen wach wird, wenn sie etwas Neues entdecken, Zusammenhänge verstehen oder etwas zustande bringen, was sie sich vorgenommen haben. So gewinnen sie neues Wissen, Selbstvertrauen und entdecken neue Möglichkeiten. Kinder machen einfach das, was sie glücklich macht, wenn wir Erwachsenen sie nicht allzu sehr dabei stören.
Was macht Kinder wirklich glücklich?

Wir denken oft, dass wir wissen, was unsere Kinder glücklich macht: schöne Geschenke, durchorganisierte Geburtstagspartys, das neueste Spielzeug. Aber ist das wirklich so? Und was ist überhaupt Glück? Glück ist etwas, das wir tief in unserem Inneren spüren. Die meisten von uns kennen nur das kurze, meist schnell vorübergehende Hochgefühl, das wir erleben, wenn ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung geht oder etwas erfolgreich abgeschlossen wird. Aber ist das wirklich Glück?
Der Weg zum Glück: Kohärenz im Gehirn
Die lebenslange Plastizität des menschlichen Gehirns
Unser Gehirn ist nicht durch genetische Anlagen fest programmiert, sondern zeitlebens umbaufähig und lernfähig. (Die Neuroplastizität des menschlichen Gehirns ist die Fähigkeit, sich ein Leben lang zu verändern und anzupassen.) Unser Gehirn strebt danach, Energie zu sparen und arbeitet am besten, wenn es in einem kohärenten Zustand ist. Glück entsteht, wenn wir aus eigener Kraft einen Weg finden und durch einen kreativen Prozess gehen, der uns hilft, einen inkohärenten Zustand in einen kohärenteren zu verwandeln. Aha-Erlebnisse, passende Einfälle, Lösungen für schwierige Probleme – all das macht uns glücklich. Je mehr wir dabei für unsere Umgebung tun, desto höher ist die persönliche Befriedigung daraus.
Ein Beispiel: Vor nicht allzu langer Zeit baute mein Sohn mit seiner Urlaubsbekanntschaft mit unendlicher Begeisterung und Hingabe über Stunden hinweg eine riesige Sandburg. Als sie fertig war, freuten sich die Kinder kurz darüber und begannen dann, sie mit dem gleichen Enthusiasmus wieder einzureißen. Auf unsere geschockte Frage, warum sie das tun, antworteten sie einfach: „Darum.“ Jetzt begann sie mit der gleichen Begeisterung ein tiefes Loch zu graben, um sich darin zu verstecken.
Das war der Moment in dem mich wirklich eine Erkenntnis über das Leben traf: Es war der kreative Entstehungsprozess, der ihnen Befriedigung und Freude brachte, nicht der Besitz der Sandburg.

Was sollten sie nun auch mit der Sandburg machen? Angst haben sie zu verlieren? Angst haben, dass sie vom Winde verweht wird? Verteidigen gegen die Zerstörungswut Anderer? Nein, die Jungs überlegten sich einfach ein neues Spiel.
Was wir von unseren Kindern lernen können
Von unseren Kindern können wir lernen, was Menschen wirklich brauchen, um glücklich zu sein. Kinder wollen wachsen, die Welt erkunden und ihre eigenen Möglichkeiten entdecken. Wenn wir Erwachsene wieder so unbeschwert denken und fühlen könnten wie Kinder, finden wir den Weg zum Glück.

Aber es ist nie zu spät, eine bewusste Entscheidung für ein anderes Leben zu treffen – liebevoller zu sich selbst und anderen, mehr im Einklang mit der Natur, zuversichtlicher und neugieriger. Beginne damit, dich selbst wieder zu spüren und deinen Fokus darauf zu richten, was dich mit Freude erfüllt.
Heißt: Tue mehr von dem, was dir Spaß macht! Überdenke deine To-Do’s und vermeintliche Notwendigkeiten oder Verpflichtungen.
Wenn wir diesen Weg einschlagen, erwacht in uns ein neues Lebensgefühl, das unser Leben von selbst verändert. Es wird freudvoller, liebevoller und würdevoller. Und wenn wir anderen Menschen mit diesem Gefühl begegnen, wird auch das Zusammenleben harmonischer und glücklicher.
Von unseren Kindern können wir lernen, was wirklich wichtig ist: die Freude am Entdecken und Gestalten, die Verbundenheit und das authentische Leben im Einklang mit unseren inneren Bedürfnissen. Lassen wir uns von ihrer Lebensfreude inspirieren und entscheiden uns dafür, im Hier und Jetzt glücklich zu sein, anstatt ein Leben lang vergeblich danach zu suchen.
Ein Gedanke zu „Was wir von Kindern fürs Leben lernen können“
Hervorragend geschrieben, viele Anregungen, denke da nur an die Worte……. Einfach machen…….und nicht warten🙂